„Digital in jedem Alter“. Läuft!

Mit dem Antrag „Digital in jedem Alter“ hat die SPD ein Netzwerk-Projekt angestoßen, bei dem es um den Umgang mit digitaler Technik und Medienbildung für alle Generationen gehen soll.

Bereits zum dritten Mal war der SPD-Antrag jetzt Thema im Ausschuss für Jugend, Sport, Kultur und Soziales – und nun wurde er einstimmig beschlossen.

Im Mai hatten die Vertreter verschiedener Einrichtungen (vom Kindergarten bis zum Seniorenbeirat) bereits Gelegenheit darzustellen, welche Rolle der Umgang mit digitaler Technik für sie spielt und was sie sich von einer möglichen Netzwerk-Kooperation erhoffen. Die Resonanz war außerordentlich positiv.

Nun war der Geschäftsführer des Instituts für Medienpädagogik und Kommunikation, Peter Hollnik, eingeladen. Der Ausschuss wollte sich ein Bild machen, welche Unterstützung von dort erwartet werden kann.

In einem ebenso sachkundigen wie kurzweiligen Vortrag erläuterte Hollnik, mit welchen Herausforderungen die Welt der digitalen Medien alle Generationen konfrontiert. Insbesondere für Kinder und Heranwachsende sei es kaum noch möglich, die echte Lebenswelt und die virtuelle Welt voneinander zu trennen. Das Netz sei eine „Ego-Maschine“, der man die Vermittlung von Werten und Haltung entgegensetzen müsse. „In Hammersbach“, so Peter Hollnik, „haben Sie ja einen tollen Antrag!“ Der verdiene jede Unterstützung. Nicht viele Kommunen seien schon so weit, sich den Aufbau eines solchen Netzwerks zuzutrauen. Auf Nachfrage sagte er die konkrete Unterstützung durch sein Institut zu. Man habe die Experten für verschiedene Themen, wisse, wie man Fördermittel akquirieren kann und sei gerne von Anfang an dabei, wenn in Hammersbach die Arbeit beginnt.

Die Gemeindevertretung könnte den Antrag am 19. Juli beschließen und der Gemeindevorstand bald darauf die „Netzwerker“ zu einem ersten Treffen einladen.


Vorerst keine Leitlinien für die Jugendarbeit

Weniger erfolgreich war die SPD mit ihrem Antrag, „Leitlinien“ für die Jugendarbeit in den nächsten Jahren zu beschließen. Eine SPD-interne Arbeitsgruppe „Jugend“ hatte sich diesem Thema in mehreren Besprechungen gewidmet, um zu formulieren, was bei der Neuausrichtung der Jugendarbeit beachtet werden müsste. Das Ergebnis der Arbeitsgruppe wurde mit der SPD-Fraktion besprochen und führte schließlich zum Antrag an die Gemeindevertretung.

Die schwarz-grüne Koalition mochte sich dem nicht anschließen. Offenbar hat die Koalition kein großes Interesse daran, sich damit inhaltlich damit auseinanderzu setzen, wohin man mit der Jugendarbeit will. Sie hielt den Antrag für „überflüssig und inhaltlich schwach“. Vieles sei selbstverständlich und es sei besser, den Fachleuten der Jugendpflege die Entwicklung des Konzeptes zu überlassen. Es zeigte sich aber auch, dass es „Zielkonflikte“ zwischen Koalition und SPD gibt. Das betrifft vor allem die Nutzung des zukünftigen neuen Gebäudes an der Dammbrücke. Während die SPD im Einklang mit der Dorferneuerung die Auffassung vertritt, dass das Gebäude und das Umfeld zwar in erster Linie durch die Jugendarbeit, aber auch durch Vereine für einzelne Veranstaltungen genutzt werden könnten, schließt die Koalition Letzteres kategorisch aus.

Der Antrag verblieb auf Wunsch der SPD im Ausschuss, der zu gegebener Zeit die Beratungen darüber noch einmal aufnehmen kann.

Wir hätten es für richtig gehalten, diese Leitlinien festzulegen und der Kinder- und Jugendförderung mitzuteilen, was die Politik von guter Jugendarbeit erwartet. Diese Vorgaben sollten den Fachleuten in der Gemeindeverwaltung an die Hand gegeben werden und die Erarbeitung eines zeitgemäßen und zukunftsorientierten Konzepts unterstützen. Wichtig ist uns auch, dass der Jugendbeirat bei der Erarbeitung mit eingebunden wird. Was natürlich erfordert, dass dieser auch endlich einmal gegründet wird.“

Miriam Piljic, die zusammen mit Alexander Haug die SPD im Ausschuss vertritt.

Unnötige Beauftragung

Vom Ausschuss beschlossen (parallel auch im Bau- und Planungsausschuss) wurde gegen die Stimmen der SPD ein Antrag der schwarz-grünen Koalition zum Thema hausärztliche Versorgung. Die Ankündigung dieses Antrags in der Endphase des Bürgermeisterwahlkampfs sorgte bereits für Streit. Denn Bürgermeister Göllner und die Verwaltung arbeiteten bereits zusammen mit der Ärztin in Marköbel an Lösungen für den hausärztlichen Raumbedarf, bevor die Koalition ihren Antrag stellte. Aus Sicht der SPD ist es völlig unnötig, den Bürgermeister mit einer Aufgabe zu betrauen, die er bereits bearbeitet. Die Bitte an die Koalition, deshalb den Antrag zurückzuziehen, stieß aber auf taube Ohren.


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