Familien endlich entlasten

Vor zehn Jahren, am 28. Januar 2012, wurde in Hammersbach das „Haus der kleinen Füße“ für die Betreuung unter drei-jähriger Kinder eingeweiht. Vier Jahre vorher hatte die SPD-Fraktion dazu durch einen Antrag in der Gemeindevertretung die Initiative ergriffen. Da der Bedarf ständig steigt, wurden weitere Plätze geschaffen. Im Februar 2020 konnte Bürgermeister Michael Göllner die neuen Räumlichkeiten für die U3-Kinder der „Zebragruppe“ in der ehemaligen „Kinderkiste“ eröffnen.

„Es gab damals auch kritische Stimmen“, erinnert sich Miriam Piljic, „so kleine Kinder in die Obhut der Gemeinde zu geben. Heute ist das nicht mehr umstritten, denn man weiß inzwischen, wie viel die U3-Betreuung zur persönlichen und sozialen Entwicklung der Kinder beiträgt. Gerade die frühen Jahre sind dabei entscheidend.“ Dazu kommt für die Sozialdemokratin der Beitrag der U3 zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „Für uns Frauen ist das von enormer Bedeutung, dass wir nicht jahrelang aus dem Beruf gerissen werden und dann womöglich den Anschluss verlieren, wie das die Frauen in den Generationen vor uns erleben mussten, mit Folgen bis zur Mini-Rente im Alter.“

Für die Hammersbacher Sozialdemokraten ist die U3 ein gelungenes Vorzeigeprojekt, allerdings mit einem „Schönheitsfehler“, der die Familien teuer zu stehen kommt. Während die Eltern für die Kernzeiten in den Kindergärten seit 2018 keine Gebühren mehr zahlen müssen, gibt es für die Familien der ganz Kleinen eine solche Regelung durch das Land Hessen nicht. So kostet die Regelbetreuung eines Kindes in der U3 in Hammersbach derzeit 190 Euro monatlich. Das aufzubringen, fällt gerade jungen Familien oft schwer.

Die SPD möchte daher jetzt einen ersten Schritt zur Entlastung der Familien gehen. Der monatliche Regelbeitrag soll um 50 Euro pro Monat für jedes Kind abgesenkt werden, so sieht es ein Antrag der SPD-Fraktion vor. Die Mindereinnahmen kann der Gemeindehaushalt verkraften, sind die Sozialdemokraten überzeugt. „Für uns steht die Entlastung der jungen Familien ganz oben auf der Forderungsliste“, so Fraktionsvorsitzender Wilhelm Dietzel.

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