Menschenwürdige Unterbringung und Schutz für Flüchtlinge

Kaum ein Thema beschäftigt die politischen Ebenen derzeit so, wie die Herausforderungen, die die Unterbringung von Flüchtlingen mit sich bringt. In der ersten Fraktionssitzung nach der parlamentarischen Sommerpause befasste sich die Hammersbacher SPD-Fraktion eingehend mit dieser Thematik. Bürgermeister Michael Göllner berichtete über die aktuelle Situation in der Gemeinde.

Zwischen 30 und 40 Flüchtlinge sind derzeit in Hammersbach untergebracht. Die vorhandenen Unterbringungskapazitäten sind in Hammersbach derzeit ausreichend. Es ist aber damit zu rechnen, dass sich die Zuweisungen zukünftig noch erhöhen können. Die Zahl unterliegt immer wieder auch Schwankungen, da Asylbewerber in den Verfahren sind, Hammersbach an andere Orte verlassen oder auch schwangere Asylbewerberinnen kommen, deren Kinder hier geboren werden. Deshalb ist Gemeindeverwaltung weiter auf der Suche nach Wohnungen, die für eine Anmietung zur Verfügung stehen könnten. Die Menschen kommen meistens aus afrikanischen Krisengebieten und werden der Gemeinde vom Main-Kinzig-Kreis zugewiesen. In diesem Zusammenhang lobte Bürgermeister Göllner ausdrücklich die gute Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis und den Kommunen. Ein ständiger Dialog erleichtere die Aufgaben der Gemeinden.

„Die Menschen, die jetzt bei uns sind und Schutz und eine Lebensperspektive suchen, mussten unter widrigsten, oft lebensgefährlichen Umständen ihre Heimat verlassen. Die Unterbringung ist gut, aber jeder, der davon spricht, dass die Menschen hier in Saus und Braus auf unsere Kosten leben, wie es sehr oft gerade in den sozialen Netzwerken herumgeistert, sollte sich schämen“, so der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Wilfried Bender. Leider kursiere auch in Hammersbach das eine oder andere Gerücht ohne Tatsachengrundlage. Ein Anruf bei der Gemeinde könne da oft schon für Aufklärung sorgen. Für Oktober, so Bürgermeister Göllner, ist eine Bürgerversammlung vorgesehen, bei der sich die Hammersbacher informieren können. Gemeindevorstandsmitglied Anke Schnabl bekräftigte, dass in Hammersbach bisher insgesamt wenig von Unsicherheit und Ablehnung zu spüren sei, aber viel Bereitschaft zur Hilfe. Man müsse die Fragen und Ängste der Bürger ernst nehmen, damit diese positive Haltung gestärkt werde.

 

Ihren Standpunkt fassen die Hammersbacher Sozialdemokraten in wenigen Thesen zusammen:

„Die Aufnahme der Flüchtlinge ist eine humanitäre Aufgabe, der sich ganz Europa stellen muss. Dazu gehört auch das Ziel, die Gründe für die Flucht aus den Heimatländern zu beseitigen. Aber man ahnt, wie lange das dauern wird. Bedauerlicherweise sind auch längst nicht alle Verfahrensfragen und Abläufe in Deutschland oder gar in Europa gut geklärt, weil Bund und Länder die Probleme zu lange vor sich her geschoben haben. Die Politik muss jetzt dringend zeigen, dass wir vor einer lösbaren Herausforderung stehen.

Das alles entbindet uns aber vor Ort nicht von der Aufgabe, die uns zugewiesenen Flüchtlinge menschenwürdig unterzubringen und Ihnen Schutz zu gewähren. Wer dauerhaft bleiben darf, muss möglichst schnell einen Platz in unserer Gesellschaft finden. Diese Aufgabe wird in Hammersbach zu großen Teilen von Ehrenamtlichen bewältigt, denen wir den größten Respekt entgegenbringen und für ihren Einsatz herzlich danken.“

 

Lesen Sie mehr im Faktencheck der SPD, im Faktencheck der Süddeutschen Zeitung oder bei den Fakten zur Flüchtlingskrise von Spiegel online.

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