Chance für den Windpark?

Der von den Gemeinden Hammersbach, Neuberg, Ronneburg und Langenselbold gemeinsam geplante Windpark liegt auf Eis. Vorgaben der Deutschen Flugsicherung und Bedenken aus der Sicht des Naturschutzes führten dazu, das Projekt vorerst nicht weiterzuverfolgen. Das muss noch nicht das Ende bedeuten. Allerdings wurde das vorgesehene Gebiet nun auch nicht in den „Teilplan Erneuerbare Energie“ zum Vorentwurf des Regionalplans Südhessen/Regionaler Flächennutzungsplan aufgenommen.

Da die vier Gemeinden den grundsätzlichen Ausschluss der Flächen unbedingt vermeiden wollen, lag den Gemeindeparlamenten nun eine gemeinsame Stellungnahme zur Entscheidung vor.

Die Gemeinden wollen sich die Möglichkeit zur Errichtung eines Windparks nicht nehmen lassen und beantragen die Ausweisung des bezeichneten Gebietes als Vorrangfläche zur Windenergienutzung. Die Vorgaben der Deutschen Flugsicherung sind durch ein Gerichtsurteil erst kürzlich ins Wanken geraten und müssen ohnehin für die gesamte Planungsregion neu justiert werden, da sie das Aus für den größten Teil der geplanten Windkraft-Vorranggebiete im südlichen Hessen bedeuten würden. Die artenschutzrechtlichen Bedenken weisen die Kommunen mit dem Argument zurück, dass keine angemessene Bewertung stattfindet, weil angrenzende Waldflächen willkürlich anders bewertet wurden.

Die Stellungnahme wurde durch die Stadtverordnetenversammlung Langenselbold bereits einstimmig beschlossen. In Ronneburg hat der Umweltausschuss eine einstimmige Beschlussempfehlung vorgelegt, und nun hat auch die Hammersbacher Gemeindevertretung ihre Entscheidung gefällt. Die SPD-Mehrheit stimmte zu, während die CDU ablehnte. Damit wird sie wohl in den vier Kommunen weiter alleine stehen.

Fraktionsvorsitzender Wilhelm Dietzel begründete die Zustimmung der SPD: „Wir können heute aufgeben und den Windpark verloren geben oder wir sorgen dafür, dass die Option offen bleibt, in der Hoffnung, dass unsere Flächen doch noch als Vorranggebiete akzeptiert werden und unsere Chancen auf die Umsetzung erhalten bleiben. Wir geben nicht auf.“

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