Hammersbach CDU auf Krawall-Kurs

Eine schlichte Meinungsverschiedenheit über die Frage, ob die für Februar vorgesehene Sitzung der Gemeindevertretung ausfallen kann, und ein Versehen der Vorsitzenden der Gemeindevertretung bei einer Terminverschiebung im April veranlassten die Hammersbach CDU zu einem Rundumschlag in der Presse und auf der CDU-Website.

Vermutlich hätte ein Griff zum Telefonhörer genügt, um zumindest die Differenzen wegen der Terminverschiebung im April sofort und ohne Umstände auszuräumen. Der Fraktions- und der Parteivorsitzende der CDU zogen es aber vor, gleich in der Presse zu rumoren und der Vorsitzenden der Gemeindevertretung Ursula Dietzel (Foto links) einen „Angriff auf den CDU Ortsverband“ zu unterstellen. An einer Problemlösung waren sie wohl weniger interessiert als an Schlagzeilen.

Dazu passt, dass auf der CDU-Homepage in der Angelegenheit höchste Transparenz ausgerufen wurde und ein Brief des Fraktionsvorsitzenden an die Vorsitzende der Gemeindevertretung im Wortlaut abgedruckt ist, während die sachlich-freundliche Antwort der Vorsitzenden seit Wochen dem Publikum vorenthalten wird. Transparenz ist etwas anderes!

Da die CDU sich bisher nur an der Vorsitzenden der Gemeindevertretung abarbeitete, gab es keine Stellungnahmen der SPD-Fraktion und des SPD-Vorstandes zu den Vorgängen. Die Vorsitzende selbst äußerte sich sich ebenfalls nicht, um kein Öl ins CDU-Feuer zu gießen und die Probleme sachlich zu lösen.

Alle Zurückhaltung half am Ende nichts, denn im Hanauer Anzeiger vom 27. Februar wird nun doch die gesamte SPD in Haftung genommen. Hier kann man lesen, dass die CDU durch die ausgefallene Februar-Sitzung „auf die Palme“ gebracht wurde, und zwar „nicht zuletzt weil sie eine politisch motivierte Entscheidung der SPD-Mehrheitsfraktion vermutete. Schließlich ist die von der SPD gestellte Gemeindevertretungsvorsitzende die Ehefrau des SPD-Fraktionschefs Wilhelm Dietzel“. Was für eine unsägliche Verschwörungstheorie!  [Zu diesem Punkt konnte inzwischen eine gewisse Klärung erzielt werden. Der Fraktionsvorsitzende der CDU versicherte in einem Leserbrief an den Hanauer Anzeiger, „dass niemand aus der CDU-Fraktion diesen Verdacht … geäußert hat.“ Ein Telefonat mit dem betroffenen Redakteur (am 11.03.) ergab, dass die Formulierung von ihm stamme und er keine Informationen direkt von der CDU erhalten habe.]

Fraktionsvorsitzender Wilhelm Dietzel hat jetzt seine Zurückhaltung aufgegeben und dem Hanauer Anzeiger die folgende Stellungnahme geschickt.

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