Schritte in Richtung Fairtrade-Gemeinde

Im vergangenen Jahr stellte die SPD-Fraktion den Antrag, dass die Gemeinde Hammersbach sich an der „Fairtrade-Town-Kampagne“ beteiligen und den Titel „Fairtrade-Gemeinde“ anstreben solle.

Die SPD-Fraktion begründete ihren Antrag damit, dass Fairtrade für „Gerechten Handel“ steht. Die Kampagne lenkt die Aufmerksamkeit darauf, dass Konsumgüter, die wir erwerben, oft unter ungerechten oder gesundheitsschädlichen Bedingungen für die Menschen in den Ursprungsländern produziert werden. Dies kann bedeuten, dass Löhne so niedrig sind, dass Familien sich nicht angemessen ernähren können, obwohl Erwachsene und Kinder arbeiten. Oder dass Umweltgifte eingesetzt werden, ohne dass die Arbeiter davor geschützt werden. Soziale und/oder medizinische Absicherungen, wie sie bei uns selbstverständlich sind, fehlen in vielen Ländern. Viele Produkte können nur deshalb so günstig angeboten werden, weil sie unter solchen Bedingungen hergestellt werden.

Der Kauf von Fairtrade-Produkten unterstützt Unternehmen, die bewusst Verträge in den Herkunftsländern abschließen, bei denen faire Bedingungen eingehalten werden: angemessener Lohn, keine Kinderarbeit, keine schädlichen Chemikalien und zuverlässige, sichere Arbeitsbedingungen.

Als Fairtrade-Gemeinde kann Hammersbach den fairen Handel auf lokaler Ebene fördern. Es ist wichtig, viele Bürgerinnen und Bürger davon zu überzeugen, dass jeder mit seinem Einkauf einen kleinen Beitrag zu mehr Gerechtigkeit leisten kann, indem er zu Produkten mit einem Fairtrade-Siegel greift.

Der Antrag der SPD wurde in der Gemeindevertretung allgemein unterstützt und einstimmig angenommen.

Um als Fairtrade-Gemeinde anerkannt zu werden, muss die Gemeinde mehrere Kriterien erfüllen. Nach dem Beschluss der Gemeindevertretung muss als nächstes eine Steuerungsgruppe gebildet werden, was mittlerweile erfolgreich umgesetzt wurde. Die Gemeindeverwaltung berichtete, dass die Steuerungsgruppe kürzlich ihre erste Sitzung abgehalten hat. Die Mitglieder der Steuerungsgruppe sind Frank Seifert (Evangelische Gemeinschaft Hammersbach), Hartmut Schneider (Evangelische Kirchengemeinde Marköbel), Theo Müller (Vereinsring Hammersbach), Michael Schmidt (Gewerbeverein Hammersbach) und Bürgermeister Michael Göllner.

Die Koordination des Fairtrade-Projekts in der Gemeindeverwaltung liegt in den Händen von Chiara Marra. Sie betont die Wichtigkeit des Projekts und freut sich, es unterstützen zu können: „Die Frage, welche Wirkung die Art und Weise hat, wie Dinge weit weg von uns produziert werden und zu welchen Bedingungen und Preisen sie für die Erzeuger gehandelt werden, kann uns nicht gleichgültig sein, wenn wir in einer gerechten Welt leben. Deshalb freue ich mich, dieses Projekt unterstützen zu können.“

Wilhelm Dietzel, der Fraktionsvorsitzende der SPD, begrüßt die Einrichtung der Steuerungsgruppe ausdrücklich: „Wir freuen uns, dass unser Antrag so engagiert umgesetzt wird, und sind gespannt, mit welchen Ideen der Weg zur Fairtrade-Gemeinde Hammersbach jetzt beschritten wird. Wo es uns möglich ist, werden wir das Projekt gerne auch nach Kräften unterstützen.“

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