Mobilität mit Licht und Schatten
Zu keiner Zeit waren Menschen so mobil wie heute. Mobilität ist für uns heute eines der wichtigsten Wohlstandsgüter, auf die wir zu allerletzt verzichten würden. In den Augen vieler Städter ist das Leben in Dörfern mit einer eingeschränkten Mobilität verbunden.
Das stimmt sicher für den ÖPNV. Wer in seinem Zeitbudget „Luft“ hat, der kommt zwar von einer der neun Hammersbacher Haltestellen mit dem Linienbus in die nächsten Zentren, aber die Fahrzeiten sind nicht befriedigend und der Takt der Abfahrtszeiten lässt auch noch Wünsche offen. Ändern lässt sich daran mit den Mitteln der Gemeinde leider nicht viel, und wenn, dann nur zu hohen Kosten. Also bleibt doch das Auto. Ein Auto ist unverzichtbar, jeder braucht eins. Viele Menschen sind davon jedenfalls überzeugt.
Viele Autos aber erzeugen viel Verkehr. Die Hoffnung, dass die Verkehrsbelastung in den Durchgangsstraßen durch den Autobahnanschluss geringer wird, hat sich nur zum Teil erfüllt. Und so führt der Durchgangsverkehr auch in Hammersbach zu Lärm, Abgasen und an neuralgischen Stellen auch zu Gefahren.
Die Verkehrssituation in der Langenbergheimer Straße beschäftigte auf Antrag der SPD die Gemeindevertreter in den letzten Jahren, ohne dass bisher eine Verbesserung erreicht werden konnte. Die Zuständigkeit für die Durchgangsstraßen liegt beim Land Hessen, und „Hessen Mobil“, die Behörde für Straßenbau und Verkehrsmanagement, entscheidet nach strikten Kriterien über Tempolimits, Fußgängerüberwege usw. Der ungestörte Verkehrsfluss liegt der Behörde sehr am Herzen und der Einfluss von Bürgern und Gemeinden ist enttäuschend gering. Wir werden dennoch nicht nachlassen, an diesem dicken Brett zu bohren.
Die Bundesregierung hat ein großes Ziel, mit dem es aber noch nicht so recht vorangeht: den Ausbau der Elektromobilität. Dazu möchten wir unseren Beitrag leisten. Unser Hammersbacher Energiekonzept sieht das auch schon vor. Vor einiger Zeit wurde bereits ein erstes Hindernis beseitigt und ein Beitrag zur Aufrüstung der Lade-Infrastruktur geleistet. Auf dem Rathausparkplatz gibt es eine „E-Tankstelle“.
Über die Tochtergesellschaft unseres Energieversorgers EAM, die EKM (Energieeffizienz Kommunal Mitgestalten), gibt es die Möglichkeit, Zuschüsse für die Anschaffung von Elektroautos zu bekommen. So etwas ist dort möglich, wo Kommunen Einfluss auf die Unternehmen haben. Deshalb ist es nicht nur langfristig – wegen der Renditeerwartung – gut, dass wir uns an der EAM beteiligt haben, sondern auch, weil wir so direkten Einfluss auf die Energiewende haben. Als kleine Gemeinde sind wir zwar nur ein Teil des Ganzen, aber die Kommunen gemeinsam bestimmen hier den Weg.