Neue Zukunftstechnik für die Kläranlage?

Im Rahmen ihrer Sommertour „Keine Pause in der Sommerpause“ hat sich die Hammersbacher SPD-Fraktion mit Frage befasst, wie zukünftig der Klärschlamm aus der Kläranlage Marköbel behandelt werden könnte. Eine Delegation der SPD-Parlamentarier besuchte daher die Baustelle einer Klärschlammvererdungsanlage in Niddatal-Assenheim.

Bürgermeister Michael Göllner, der Verbandsvorsteher des Abwasserverbandes Oberes Krebsbachtal ist, hatte der Fraktion bereits vorher erläutert, dass der Umgang mit den Feststoffen der Kläranlage – dem sogenannten Klärschlamm – zukünftig eine große Herausforderung ist. Der Klärschlamm des Verbandes wird zurzeit noch nach einer strengen Untersuchung als Dünger auf landwirtschaftlichen Flächen aufgebracht. Der Bundesgesetzgeber beabsichtigt aber, die landwirtschaftliche Verwertung in Zukunft strenger zu reglementieren oder gar komplett zu verbieten. Das bedeutet, so Michael Göllner, dass der Abwasserverband, auch angesichts des hohen Alters seiner Technik in diesem Bereich, nach zukunftsfähigen Strategien suchen muss.

In diesem Zusammenhang hat sich der Verband entschieden, zu untersuchen, ob es sinnvoll ist, den Klärschlamm zukünftig zu „vererden“ und dadurch die Klärschlammmasse erheblich zu reduzieren. „Unser derzeitiger Umgang mit dem Klärschlamm ist geprägt von hohen Betriebskosten. Dafür haben wir als Endprodukt große Mengen eines Klärschlamms, der als guter Dünger gerne in der Landwirtschaft verwendet wird. Fragt sich nur, wie lange uns das noch erlaubt ist. Die Vererdung ist dagegen eine Technik, die die Masse des Klärschlammes erheblich reduziert. Das ist zwar zunächst mit hohen Investitionskosten verbunden, dem folgen aber erhebliche Einsparungen bei den Betriebskosten, so dass sich das Ganze auf Dauer betriebswirtschaftlich rechnet. Insofern könnte dies für auch für uns eine Option für die Zukunft sein.“, so Michael Göllner.

Der Niddataler Bürgermeister Dr. Bernhard Hertel, sein Mitarbeiter Michael Drozd und Abwassertechniker Zimmer vom Abwasserverband Assenheim-Buchenbrücken erläuterten nun den Hammersbacher SPD-Gemeindevertretern bei einer Ortsbegehung die im Bau befindliche Anlage in Niddatal. Die Parlamentarier konnten so einen ersten Eindruck vom Vererdungsverfahren und den Dimensionen der Anlage gewinnen. Hans Günter Hitzemann, Vertreter der SPD in der Verbandsversammlung des Abwasserverbands Oberes Krebsbachtal, meint dazu: „Das Konzept der Klärschlammvererdung kann insgesamt durchaus überzeugen. Unser Abwasserverband liegt sicher richtig, wenn er dieses Verfahren im Vergleich zu anderen Möglichkeiten sehr ernsthaft prüft.“

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