Neujahrsempfang mit Prominenz

Zum Neujahrsempfang der Hammersbacher Sozialdemokraten konnte SPD-Vorsitzender W. Bender illustre Ehrengäste aus dem Main-Kinzig-Kreis im Historischen Rathaus willkommen heißen. Im voll besetzten Historischen Rathaus begrüßte Bender neben Ehrenbürgermeisterin Helga Meininger und der Gemeindevertretervorsitzenden Ursula Dietzel auch Landrat Erich Pipa, den ersten Kreisbeigeordneten André Kavai, den Wächtersbacher Bürgermeister und Vorsitzenden der SPD-Fraktion im Kreistag Rainer Krätschmer sowie den ehemaligen Landtagsabgeordneten Christoph Degen.

Hauptredner des Nachmittags war Bürgermeister Michael Göllner. Ein halbes Jahr vor der Bürgermeisterwahl nahm er den Neujahrsempfang zum Anlass, Bilanz zu ziehen und Perspektiven für seine weitere Arbeit aufzuzeigen. Als Bürgermeister habe er in den vergangenen fünf Jahren versucht für alle Bürger da zu sein und sein Amt überparteilich auszuüben. „Ich weiß, dass man als Bürgermeister nicht allen alles recht machen kann, aber man muss allen gerecht werden“, betonte er. Dabei wolle er aber seine politischen Wurzeln nicht verleugnen. Hammersbach habe sich in den letzten Jahrzehnten schon unter Bürgermeisterin Helga Meininger prächtig entwickelt. Diese Entwicklung habe er weiter befördert, im Bewusstsein, dass Hammersbach zwar ländlich geprägt sei, aber ebenso Teil einer aufstrebenden und dynamischen Region – und kein verschlafener Frankfurter Vorort aus den dreißiger Jahren, wie er mit einem Seitenhieb auf seinen CDU-Herausforderer meinte.

Die Arbeit der politischen Gemeinde werde in Hammersbach von ehrenamtlich aktiven Bürgerinnen und Bürgern begleitet, deren Engagement nicht hoch genug eingeschätzt werden könne. Aktuelle Beispiele seien die große Spendenaktion für die Sanierung des Marköbeler Kirchturms und die Eigeninitiative der SG Marköbel, die jetzt den lang ersehnten Bau von Dusch- und Umkleideräumen auf dem Vereinsgelände verwirkliche. Beide Initiativen bewiesen die bewundernswerte Kraft des Ehrenamtes, mit der in einer kleinen Gemeinde Dinge bewegt werden könnten, die die Kommune alleine nicht hätte schultern können.

Die Gemeinden, und so auch Hammersbach, stünden angesichts der Finanz- und Wirtschaftskrise vor enormen finanziellen Problemen. Die kommunalen Haushalte der Städte, Gemeinden und Landkreise seien momentan flächendeckend nicht mehr auszugleichen. Das zwinge zum Sparen und zu Einschnitten bei den Leistungen der Kommunen. Und zum Teil gehe es direkt auch zu Lasten der Bürger, die Gebührenerhöhungen zu tragen hätten. Auch in dieser Lage müsse man redlich bleiben, betonte der Bürgermeister: „Es wäre nicht ehrlich, diese Gebührenerhöhungen über den Bürgermeisterwahlkampf und die Kommunalwahlen vor sich her zu schieben, um dann nach den Wahlen die Katze aus dem Sack zu lassen.“

Ohnehin, so Michael Göllner, gebe es trotz aller Finanzprobleme viel Positives zu berichten. So habe die Familienpolitik in Hammersbach schon immer einen großen Stellenwert beansprucht und längst gehe es in den Einrichtungen um mehr als bloße Betreuung, denn – hier zitierte Bürgermeister Michael Göllner die ehemalige Familienministerin Renate Schmidt – „Kinder zu haben ist das größte Glück, das man sich vorstellen kann.“ Das gelte für die Eltern wie für die Gesellschaft insgesamt. Deshalb gehe ein beträchtlicher Teil des Hammersbacher Etats auch in die Kinder- und Jugendbetreuung. Besonders im Bereich der Hortplätze sei die Nachfrage sehr groß. Dies liege auch an der qualifizierten Arbeit, die in den Betreuungseinrichtungen geleistet und von den Eltern anerkannt und geschätzt werde. In den nächsten Jahren werden auch Plätze für unter dreijährige Kinder angeboten werden. Das werde gründlich vorbereitet. Die Gemeinde Hammersbach habe dafür aus berufenem Mund schon ein dickes Lob erhalten, über das er sich sehr gefreut hätte: „In Hammersbach werden erst die Pädagogen gefragt, und dann die Architekten. Das ist genau die richtige Reihenfolge.“ Wichtig, so Michael Göllner, sei auch eine stärkere Vernetzung zwischen Hort und Schule, um die Grundschulkinder noch umfassender betreuen zu können. „In diesem Zusammenhang müssen wir auch darüber nachdenken, welche Chancen eine Ganztagsschule eröffnen würde.“

Schließlich werde nun auch die kommunale Jugendarbeit wieder aufgenommen. Mit der AWO habe man einen kompetenten Partner gefunden, der in Zukunft die Jugendarbeit im Auftrag der Gemeinde in die Hand nehmen wird. Auch die große Herausforderung des demografischen Wandels nehme man in Hammersbach in Verantwortung an. Schon seit Jahren biete die Gemeinde zusammen mit dem Seniorenbeirat ein attraktives Programm für die ältere Generation. Jetzt gehe es darum, für altersgerechtes Wohnen gute Lösungen zu finden.

Zur Situation der Nahversorgung meinte der Bürgermeister, hier sei Hammersbach besser aufgestellt denn je. Im Gewerbegebiet am Lachbach hätten die Bürger hervorragende Einkaufsmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe gewonnen, ohne dass der Einzelhandel im Ortsteil Marköbel Schaden genommen hätte.

Auch Kultur und Freizeit kommen, so Michael Göllner, in Hammersbach nicht zu kurz. Kunstausstellungen, Konzerte und gerade eben erst eine Kabarettveranstaltung zeigten, dass Kultur zu bezahlbaren Preisen auf dem Land möglich ist. Das müsse die Gemeinde mit ihren Mitteln weiter unterstützen. Darüber hinaus gelte es, die Freizeitmöglichkeiten weiter zu verbessern, wie das etwa im Bereich des Fahrradwegenetzes geschehen sei. In diesem Jahr werde beispielsweise die Regionalparkroute Hohe Straße weiter ausgebaut.

Auch in Sachen Landschaftsgestaltung kam die Gemeinde mit der Renaturierung ihrer Gewässer einen guten Schritt voran. Immer im Einklang mit der Landwirtschaft, wie Michael Göllner herausstrich, denn „unsere Landschaft ist eine über Jahrhunderte entstandene Kulturlandschaft, in der die Landwirte für unser täglich Brot sorgen.“

Die nächsten großen Projekte, die Michael Göllner zusammen mit der Gemeindevertretung anpacken will, sind ein interkommunales Gewerbegebiet östlich der Autobahn und der Bau des gemeinsamen Feuerwehrhauses. Das Feuerwehrhaus solle kein Prachtbau werden, sondern ein bedarfsgerechter, funktionaler Zweckbau, der den Erfordernissen des Brandschutzes gerecht werde, nicht mehr und nicht weniger. In diesem Zusammenhang dankte der Bürgermeister der Feuerwehr, die an 365 Tagen im Jahr 24 Stunden am Tag für die Menschen in Hammersbach bereitstehe, um notfalls Hilfe zu leisten.

Zum Schluss wendete Bürgermeister Michael Göllner ein Zitat von Max Weber auf seine Arbeit im Bürgermeisteramt an. Ein Bürgermeister brauche „Verantwortung, Leidenschaft und Augenmaß.“ In diesem Sinne arbeite er mit ganzem Herzen für seine Heimatgemeinde.

In ihren Grußworten sicherten Rainer Krätschmer, Landrat Erich Pipa und André Kavai Michael Göllner ihre volle Unterstützung im Bürgermeisterwahlkampf zu und zeigten sich optimistisch, dass die Bürgerinnen und Bürger in Hammersbach seine Leistungen für die Gemeinde zu würdigen wissen.

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