Wohngebiet am Lachbach ist die bessere Lösung

In einer Klausurtagung befasste sich die Hammersbacher SPD-Fraktion mit den kommunalpolitischen Perspektiven nach der erfolgreichen Bürgermeisterwahl. Thema war unter anderem auch die kurz zuvor in einer Pressemitteilung vorgebrachte Kritik der Hammersbacher CDU am geplanten Wohngebiet "Am Lachbach". 

Bürgermeister Michael Göllner wies darauf hin, dass der Entwurf des Bebauungsplanes für das Gebiet beschlussgemäß noch bis zum 30.12. des Jahres im Bauamt der Gemeinde Hammersbach ausliege und dort zu den Sprechzeiten eingesehen werden könne. Dort sei es auch möglich, objektive und sachliche Erläuterungen zu dem Plan, den Hintergründen und zum Verfahren zu bekommen. Es sei daher schon sehr erstaunlich, dass die CDU die private Telefonnummer ihres Fraktionsvorsitzenden Wolf angebe, so als sei die Einsichtnahme in den Bebauungsplan anders nicht möglich.

 

„Wir stehen vor einem Rätsel“, so SPD-Fraktionsvorsitzender Wilhelm Dietzel, „für die ablehnende Haltung der CDU können wir einfach keine nachvollziehbaren Gründe finden.“ Warum die CDU die im Vergleich zu den ursprünglichen Vorstellungen nun wesentlich verbesserte Planung ablehne, erschließe sich den Sozialdemokraten nicht.

 

Hintergrund ist, dass die Gemeinde Hammersbach aus dem Flächennutzungsplan heraus auf einem etwa 13 Hektar großen Gelände unter dem Motto „Arbeiten und Wohnen“ ein Gebiet für Gewerbe- und Wohnnutzung entwickelt. Die ursprüngliche Planung sah vor, im nördlichen Bereich ein Gewerbegebiet zu entwickeln und - getrennt durch die Landesstraße 3195 - ein Mischgebiet anzuschließen. Mischgebiete sind nach der Baunutzungsverordnung Gebiete, die sowohl dem Wohnen als auch der Unterbringung von Gewerbebetrieben dienen, die das Wohnen nicht wesentlich stören. In solchen Gebieten wird ein Verhältnis von 60 % Wohnen und 40 % Gewerbe angestrebt. Wer in einem Mischgebiet wohnt, muss also einige Nachteile in Kauf nehmen. Durch den geänderten Trassenverlauf der neuen Landesstraße, die nun weiter nördlich liegt als ursprünglich vorgesehen, ergab sich für die Gemeinde die Möglichkeit einer klareren Gliederung des Gebietes. Die Wohnbebauung kann aus dem Mischgebiet herausgenommen werden und findet ihren eigenen Platz im südlichen Teil der bebaubaren Flächen. Hier gelten dann höhere Schutzstandards als im Mischgebiet, so dass die Wohnqualität deutlich höher liegen wird.

 

Die von der CDU angeprangerte Lärmschutzwand, die maximal zwei Meter fünfzig hoch sein soll und nicht, wie von der CDU offensichtlich bewusst falsch dargestellt, drei Meter, ist aufgrund eines Lärmschutzgutachtens notwendig. Sie dient dazu, die Menschen, die im neuen Wohngebiet leben werden, vor Straßenlärm zu schützen.

 

„Wir können der Argumentation der CDU nicht folgen, die geforderten Standards durch die Ausweisung eines Mischgebietes herabzusetzen. Dass die künftigen Bewohner dann gezwungen wären, den Lärm und andere Belästigungen durch Gewerbebetriebe in der unmittelbaren Nachbarschaft hinzunehmen, ist nicht unser Ziel. Wer plant denn so etwas, wenn er es vermeiden kann? Wenn die CDU ästhetische Probleme mit dem Lärmschutz hat, hätte sie bei ihrer Inszenierung den Kopf einfach wenden sollen, um festzustellen, dass die an die Landesstraße grenzenden Grundstücke meist durch Hecken eingefriedet sind, die höher sind als 2,5 Meter. Gestalterisch wird es bei der Lärmschutzvorrichtung keine erheblichen Unterschiede geben, denn auch hier ist eine Bepflanzung möglich.", fasst Wilhelm Dietzel die Position der Sozialdemokraten zusammen.

 

Zur Empfehlung des CDU-Fraktionsvorsitzenden Wolf, doch selbst in das Gebiet zu ziehen, bemerkt Bürgermeister Göllner: „Sicher würde ich nicht in ein Mischgebiet ziehen, wo ich als Nachbar eine Schreinerei haben könnte, aber gerne in das Wohngebiet, wie es hier vernünftigerweise geplant ist. Ich bin sicher, dass viele Interessenten das genau so sehen.“

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