Ehrungen für Helmut Klees und Albert Rücker bei der Jahreshauptversammlung der SPD

Bis auf den letzten Platz gefüllt war das Kolleg der Gaststätte zur Frischen Quelle, als der Vorsitzende der Hammersbacher Sozialdemokraten, Wilfried Bender, die Jahreshauptversammlung eröffnete. Bender konnte gleich mehrere Gäste aus dem Kreis begrüßen. Sowohl Landrat Erich Pipa als auch der Kreisbeigeordnete André Kavai und der Kandidat der Sozialdemokraten für den Hessischen Landtag Christoph Degen hatten den Weg nach Hammersbach gefunden.

Landrat Erich Pipa konnte mit Helmut Klees und Albert Rücker zwei Parteimitglieder mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen auszeichnen, die sich in besonderer Weise für Ihre Heimatgemeinde eingesetzt haben.

Helmut Klees war über viele Jahre erster Beigeordneter der Gemeinde und leitete zuletzt ein halbes Jahr lang die Amtsgeschäfte im Rathaus, als die heutige Ehrenbürgermeisterin Helga Meininger aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig in den Ruhestand gehen musste. Auch ist Helmut Klees schon seit vielen Jahren Kassierer der Hammersbacher SPD. Aber auch seine stete Hilfsbereitschaft und seine positiv ausstrahlende Lebensfreude wurden besonders gewürdigt.

Albert Rücker war ebenfalls viele Jahre sowohl in der Gemeindevertretung als auch im Gemeindevorstand tätig. Zusammen mit seiner Ehefrau Elfriede bilden die beiden ein starkes sozialdemokratisches Team. Kaum eine SPD-Veranstaltung in der Gemeinde lassen die beiden aus. Rücker war mit Leidenschaft Lehrer, und springt heute noch bei der Unterrichtsgarantie Plus ein, wenn Not am Mann ist. Mit seinem ironischen Witz hält Albert Rücker so manchem Zeitgenossen lächelnd den Spiegel vor.

Nach den Ehrungen legte Wilfried Bender seinen Jahresbericht vor. Als herausragendes Ereignis des letzten Jahres führte Bender die Kommunalwahlen an. Hier konnten die Hammersbacher Sozialdemokraten als einzige im Wahlkreis Ihre absolute Mehrheit noch ausbauen. Dies macht sich auch bei den Mitgliedern bemerkbar. Während überall über einen Mitgliederschwund in den Parteien geklagt wird, blieb die Zahl der Parteimitglieder in Hammersbach konstant, mit einer Tendenz nach oben. Bender lobte in diesem Zusammenhang die fleißige Arbeit der SPD-Fraktion unter ihrem Vorsitzenden Wilhelm Dietzel. Auch zeige sich, dass die Partei voll ins Vereinsleben der Gemeinde integriert sei und in engem Kontakt zu den Bürgern stehe.

In der anschließenden politischen Diskussion sprach sich Landrat Erich Pipa gegen geforderte Gebühren sowohl für die Schülerbeförderung im Kreis, als auch gegen Gebühren für die Schulturnhallen für Vereine aus. „Hier wird versucht, den Eltern und ehrenamtlich Tätigen in die Taschen zu greifen. Das mache ich nicht mit.“, so Pipa.

André Kavai setzte sich anschließend mit einem breiten Themenspektrum der aktuellen Kreispolitik auseinander. Die Koalition mit der CDU im Kreis bezeichnete er als eine Zweckehe, die zwar schon lange recht gut funktioniere, aber auf Dauer auch zu einer politischen Lähmung führen könne. Für die Bürger sei es unter solchen Umständen schwer, klare politische Konturen wahrzunehmen.

Der Wahlkreiskandidat für den hessischen Landtag, Christoph Degen, hat sich die Bildungspolitik in Hessen zum Schwerpunkt gemacht. Degen forderte eine sofortige Rücknahme der Studiengebühren, um Menschen aus allen sozialen Schichten weiterhin ein Studium zu ermöglichen. Auch hält Degen das gegliederte Schulsystem in Deutschland für überholt. Er tritt für eine Gemeinschaftsschule bis zum 10. Schuljahr ein. Damit verbunden müsse eine echte Ganztagsschule sein wie in den skandinavischen Ländern oder in Frankreich. Die Unterrichtsgarantie Plus hält er schlicht für Stümperei. Hier sollen auch Studenten und Hausfrauen Schüler unterrichten. „Was würden Sie sagen, wenn Sie sich einer Operation unterziehen müssen, und ein nicht fertig ausgebildeter Medizinstudent oder eine Hausfrau mit Heilerambitionen möchte den Eingriff an ihnen vornehmen?“ fragte Degen. „Bei den Kindern lässt man solch einen Unsinn zu.“

Die Hammersbacher Genossen nutzten anschließend die Gelegenheit, mit ihren Gästen noch ausgiebig zu diskutieren.

Für den Gemeindevorstand gab dann Bürgermeister Michael Göllner seinen Bericht ab. Er informierte über die Entwicklung der gemeindlichen Finanzen und berichtete über die laufenden Vorhaben und Projekte in der Kommune, insbesondere über den Stand der Erschließung des Wohn- und Gewerbegebietes „Am Lachbach“ in Langen-Bergheim. In diesem Zusammenhang erwähnte er auch das in Kürze zu erwartende Ende der Bauarbeiten am Autobahnanschluss Hammersbach - den ersehnten Abschluss einer unendlichen Geschichte.

Fraktionsvorsitzender Wilhelm Dietzel berichtete abschließend über die Arbeit der SPD-Fraktion. Im ersten Jahr nach der Kommunalwahl sei es in der kommunalen Politik auffallend ruhig gewesen. Das zeuge aber nicht von Untätigkeit, denn intern beschäftigten sich Arbeitsgruppen der Fraktion mit mehreren Themenfeldern. Ihre Arbeit solle zu gegebener Zeit in parlamentarische Anträge münden. Das augenblicklich wichtigste Thema sei der Bedarfs- und Entwicklungsplan für die Hammersbacher Feuerwehr. Hier habe die SPD im Haupt- und Finanzausschuss deutlich die Entwicklungsperspektive eines gemeinsamen Feuerwehrgerätehauses vertreten. Die SPD-Fraktion gehe davon aus, dass auch die beiden Ortsteilfeuerwehren sich diesem Weg letztlich nicht verschließen werden.

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