Gemeindevertretung beschließt neuen Flächennutzungsplan

Einstimmig hat die Gemeindevertretung in ihrer Sitzung am 19. Februar den neuen Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan für das Gebiet der Gemeinde Hammersbach beschlossen. Sofern das Regierungspräsidium in Darmstadt dem Plan zustimmt - wovon mit großer Sicherheit ausgegangen werden kann -, sind für etwa zehn Jahre die planerischen Grundlagen für die weitere Entwicklung der Gemeinde geschaffen.

Dem Planwerk, das aus etwa 100 Seiten und etlichen Karten besteht, stimmten am Ende alle anwesenden Gemeindevertreter/innen zu. Die "Träger öffentlicher Belange", die bei solchen Planungen anzuhören sind, und die Bürger der Gemeinde hatten nur wenige und nicht sehr grundsätzliche Einwendungen und Anregungen zum Planentwurf vorgebracht. Der Gemeindevertretung fiel es daher nicht sehr schwer, darauf mit entsprechenden Beschlüssen zu reagieren.

Dennoch herrschte im Parlament keine völlige Einigkeit. SPD und CDU hatten bereits im Herbst Anträge zum Plan vorgelegt, die bis zum Schluss kontrovers blieben. Im Wesentlichen ging es dabei um die Frage, ob die Planvorgaben zur Erschließung weiterer Bau- und Gewerbegebietsflächen in Hammersbach für die nahe Zukunft ausreichen. Während die SPD mit den Vorgaben des Plans weitgehend einverstanden war und lediglich eine Vergrößerung des Baugebietes "Auf der großen Burg" vorsah, preschte die CDU weit vor und verlangte weitere Bauflächen auf deutlich mehr als zehn Hektar und eine neue Gewerbegebietsfläche östlich der A 45 in Richtung Büdingen.

Nachdem das Regierungspräsidium signalisiert hatte, dass der vom Gemeindevorstand vorgelegte Plan sofort zustimmungsfähig sei, alle Erweiterungswünsche hingegen entweder illusorisch oder (aufgrund regionalplanerischer Vorgaben) zumindest taktisch unklug, nahm die SPD-Fraktion ihren diesbezüglichen Antrag zurück. Die CDU-Fraktion beharrte indessen auf ihren Maximalforderungen. In der entscheidenden Sitzung der Gemeindevertretung blieb die CDU mit ihren Vorstellungen dann völlig isoliert. SPD, FDP und BBH lehnten die Anträge der CDU einhellig ab. Und dies nicht nur aus verfahrenstaktischen Gründen, sondern weil der Kurs der CDU prinzipiell nicht akzeptiert wurde. Die Aussicht auf Baugebiete für weit über tausend Neubürger innerhalb weniger Jahre widersprach den Entwicklungsvorstellungen aller anderen Fraktionen diametral. Fraktionsvorsitzender Wilhelm Dietzel reklamierte für die SPD ein anderes Bild von der Zukunft Hammersbachs: "Wir wollen den dörflichen Charakter unserer Gemeinde so weit wie möglich bewahren und wünschen uns ein organisches Wachstum, das auch in seinen sozialen und infrastrukturellen Folgewirkungen beherrschbar bleibt."

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