Hammersbach wählt für den Bundestag

Das vorläufige amtliche Endergebnis der Bundestagswahl 2002 (Zweitstimmen) für Hammersbach veranlasst uns zum folgenden Kommentar:

Die SPD hat sich in Hammersbach gut behauptet! 

Bei den Erststimmen für den Wahlkreiskandidaten wurden trotz der etwas geringeren Wahlbeteiligung nur 5 Stimmen verloren. Prozentual stieg der SPD-Anteil damit von 50,3 auf 50,8%. Ein Riesenerfolg für Dr. Sascha Raabe!

Bei den Zweitstimmen mussten 1,3% Verluste (= 69 Wähler/innen) hingenommen werden. Damit liegt die Hammersbacher SPD deutlich besser als der Bundesdurchschnitt. Die verlorenen Zweitstimmen dürften weitgehend den Grünen zugute gekommen sein, die um 1,7% auf 7,6% zulegen konnten.

Die Hammersbacher CDU konnte bei den Zweitstimmen punkten - von etwas mageren 32% auf jetzt 35,6% (91 Wähler/innen mehr). Die CDU dürfte dabei von den schweren Verlusten der Republikaner profitiert haben, die von ehemals 84 Stimmen 59 verloren. Auch die 44 Stimmen, die vor vier Jahren an die DVU gegangen waren, dürften mehrheitlich bei den Konservativen angekommen sein. Die Konkurrenz am rechten Rand des Parteienspektrums, die Schill-Partei, erzielte lediglich 24 Stimmen und bleibt damit völlig unbedeutend.

Das Ergebnis wird für die Christdemokraten allerdings durch deutliche Verluste bei den Erststimmen wieder getrübt. Hier verlor die CDU 120 Wähler/innen und sackte um 3,3% auf 36,8% ab. Der CDU-Direktkandidat konnte offensichtlich nur den harten Wählerkern der CDU erreichen.

Die FDP brachte es bei den Zweitstimmen auf 252 Wähler/innen - exakt so viele wie vor vier Jahren. Ein stabiles Potential von Traditionswählern! Bei den Erststimmen verdoppelte sich die Zahl der FDP-Wähler auf 173. Die Bereitschaft den CDU-Direktkandidaten zu unterstützen, war also diesmal kaum gegeben.

Noch eine längerfristige Betrachtung: Seit 1972 gab es in Hammersbach nur zweimal keine absolute Mehrheit für Rot-Grün. 1990 (bei der sog. "Einheitswahl") hatten CDU/FDP knapp die Nase vorne, und 1994 reichte es für Rot/Grün nur zu einer relativen Mehrheit von rund 49%. Seit 1990 ist der rot/grüne Wähleranteil wieder kontinuierlich gestiegen. Auch diesmal.

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