Empfang für Heinz Benker mit großem Bahnhof

Am 16. August feierte Heinz Benker, Gemeindeältester und einer der entscheidenden "Gründerväter" der Gemeinde Hammersbach, seinen 85. Geburtstag. Zugleich wurde er auch für 40 Jahre Mitgliedschaft in der SPD geehrt. Beim Empfang im Historischen Rathaus Marköbel überreichte ihm Armin Clauss, der sozialdemokratische Fraktionsvorsitzende im Hessischen Landtag, eine von Gerhard Schröder unterzeichnete Urkunde und dankte Heinz Benker für seine beispielhafte Lebensleistung im Dienste der sozialen Demokratie. Clauss und Benker verbindet eine lange persönliche Bekanntschaft, denn als Landesgeschäftsführer des Jugendsozialwerkes hatte Heinz Benker oft beruflichen Kontakt zum damaligen Sozialminister. Armin Clauss konnte daher in seiner Ansprache "aus dem Nähkästchen" plaudern und Benkers umtriebige und zielstrebige Aktivitäten aus eigener Anschauung schildern. Für sozial schwache oder in Not geratene Menschen setzte sich Benker so drängend und kämpferisch ein, dass die Mitarbeiter des Ministeriums gelegentlich ihre liebe Mühe mit ihm hatten. "Er konnte einem ganz schön auf die Nerven gehen", meinte der Ex-Minister mit ausgesprochen anerkennendem Unterton.

Bürgermeisterin Helga Meininger zeichnete Benkers kommunalpolitisches Wirken nach. 1960 hatte ihn Carlo Schmidt für die SPD gewonnen und Ende der sechziger Jahre, inzwischen nach Marköbel umgezogen, begann er die Kommunalpolitik seiner neuen Heimatgemeinde mitzugestalten. Von 1968 bis 1989 gehörte Heinz Benker der Gemeindevertretung in Marköbel und dann im neu entstandenen Hammersbach an. In vielerlei Funktionen beeinflusste er das Geschehen. Er war Vorsitzender verschiedener Parlamentsausschüsse, einige Zeit Vorsitzender der Gemeindevertretung und 15 Jahre Vorsitzender der SPD-Fraktion. "Es war sein größter Wunsch, die beiden Ortsteile Langen-Bergheim und Marköbel auf freiwilliger Basis zu einer selbstständigen Gemeinde zusammenzuführen, damit diese nicht als Anhängsel irgendeiner Großgemeinde untergehen sollten", hob Helga Meininger Benkers prägende Rolle bei der Entstehung Hammersbachs hervor. Für sein engagiertes und couragiertes Wirken im Dienst der Allgemeinheit dankte ihm die Bürgermeisterin herzlich im Namen der Gemeinde Hammersbach.

Wilhelm Dietzel, Fraktionsvorsitzender der SPD, betonte, "dass hier von einem Mann die Rede ist, der vorbildlich gewirkt hat und von dem es einiges zu lernen gibt." Heinz Benker sei nicht nur bereit gewesen, Verantwortung zu übernehmen. Bis heute kennzeichne den 85-Jährigen auch die Bereitschaft, täglich neu zu lernen. Mit seiner Integrationskraft und Kompromissfähigkeit, vor allem aber mit seinem festen Glauben an die Bildungsfähigkeit der Menschen und die Überzeugungskraft der Argumente gebe Benker ein "Lehrstück, wie demokratische Kommunalpolitik verantwortlich gestaltet werden kann."

Knut Kreuch, der Bürgermeister der thüringischen Partnergemeinde Günthersleben-Wechmar, war zusammen mit Klaus Krien, dem Vorsitzenden des dortigen DRK, ebenfalls angereist. Er bedankte sich beim Jubilar für dessen persönliche Unterstützung beim Weg vom sozialdemokratischen Oppositionsführer ins  Bürgermeisteramt. Benkers maßgebliche Rolle bei der Gründung des ersten thüringischen DRK-Treffs in Wechmar strich er ebenso heraus wie seine derzeitige Unterstützung der Gemeindebibliothek durch immer neue Buchgeschenke.

Die vorbildliche Rolle Benkers und seinen glaubwürdig gelebten Idealismus würdigten in ihren Grußworten auch Gero Gerig, stellvertretender Bundesgeschäftsführer des Internationalen Bundes, MdB Bernd Reuter, die DRK-Vorsitzende Elisabeth Rochow und Kerstin Martin, die vom Hammersbacher SPD-Ortsverein kürzlich nominierte Kreistagskandidatin. 

Der 85-jährige Jubilar selbst beschloss den Abend mit einer lebhaften Rede, in der er spontan auf die Ausführungen seiner Vorredner einging, Erfolge der Sozialdemokraten in der Hammersbacher Kommunalpolitik hervorhob, aber auch bittere Niederlagen am Ende der 70er Jahre nicht unerwähnt ließ. Abschließend rief er dazu auf, den Herausforderungen der Globalisierung eine Bürgergesellschaft gegenüberzustellen, in der verantwortungsbewusste Menschen, angeleitet durch moralisch begründete Leitbilder, solidarisch die Zukunft gestalten.

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