Energieeffizienz und Nachhaltigkeit beim Bauen und Sanieren von Gebäuden

 

Das Historische Rathaus in Hammersbach-Marköbel war gut besucht an diesem Abend. Ging es doch um ein aktuelles Thema, das inzwischen bei uns allen angekommen ist. Was kann ich zum Klimaschutz und zur CO2-Reduzierung beitragen? Und wie kann ich meine Heizkosten senken?

Frau Dr. Kati Herzog, Bau- und Nachhaltigkeitsingenieurin eines großen deutschen Baukonzerns referierte auf Einladung der Hammersbacher SPD vor einem äußerst interessierten Publikum über das Thema „Energieeffizienz und Nachhaltigkeit beim Bauen und Sanieren von Gebäuden“.

 

Dr. Kati Herzog und SPD-Fraktionsvorsitzender Wilhelm Dietzel im Gespräch mit den Zuhörern

 

Zunächst stellte Frau Dr. Herzog das Ziel der Bundesregierung vor, den Kohlendioxidausstoß bis zum Jahr 2020 um vierzig Prozent zu reduzieren. Dies ist nur möglich, wenn nicht nur alle Neubauten nach den neusten Richtlinien zur Energieeffizienz gebaut werden, sondern auch der Altbaubestand energetisch saniert wird.

Hierzu ist der vom Bund verpflichtend eingeführte Energieausweis für Gebäude ein bedeutendes Hilfsmittel. Frau Dr. Herzog stellte die zwei Arten des Energieausweises ausführlich vor. Während der Energiebedarfsausweis die baulichen Gegebenheiten von Gebäuden darstellt, und so den Energiebedarf ermittelt, nimmt der Energieverbrauchsausweis die letzten drei Abrechnungsjahre als Grundlage für den Energieverbrauch des Hauses. Der Energiebedarfsausweis lässt die genaueren Rückschlüsse auf den Energiebedarf eines Hauses zu und gibt gleichzeitig Empfehlungen, wie energetische Schwachstellen saniert werden können. Alle Werte aus dem Energieausweis werden mit einem Normhaus verglichen. So kann das Gebäude mit seinem Energieverbrauch bewertet werden.

Aber nicht nur die energetische Sanierung wurde angesprochen, sondern auch die Nachhaltigkeit  der Maßnahmen sollte überprüft werden. Erreiche ich mit den Maßnahmen die von mir gesteckten Ziele zu einem ordentlichen Kosten-Nutzen-Verhältnis? Oder muss ich in ein paar Jahren an irgendwelchen Stellen nachbessern? Wie nachhaltig ist meine Heizung? Heize ich noch mit fossilen Energieträgern oder gar mit Strom? Oder setzte ich regenerative Energie wie Sonne und Biomasse ein, um so nachhaltig zu heizen? All die Fragen wurden angesprochen und von Dr. Herzog ebenso kenntnisreich wie anschaulich beantwortet. Es zeigte sich schnell, dass jedes Gebäude beim Bau oder bei der Sanierung seine ganz eigenen bautechnischen und energetischen Probleme aufwirft.

Schließlich kam Frau Dr. Herzog noch auf die Lebensqualität in den Gebäuden zu sprechen. Auch die muss im sanierten Gebäude stimmen. Ein angenehmes Raumklima ist ebenso wichtig wie die Vermeidung von unangenehmer Zugluft.

Während des Vortrages nutzen die Zuhörer die Gelegenheit zu vielerlei interessierten Nachfragen, die häufig ganz konkrete Probleme ihres eigenen Alltags berührten. Dr. Herzog konnte viele Antworten geben und musste nur bei wenigen kniffligen juristischen Fragen passen. Am Ende wurde ihr Vortrag mit viel Beifall bedacht.

SPD- Fraktionsvorsitzender Wilhelm Dietzel, der die Veranstaltung moderierte, lud im Auftrag des Vorstandes abschließend die Besucher ein, im persönlichen Gespräch noch offene Fragen mit der Referentin zu klären, die Dr. Kati Herzog auch gerne beantwortete.

zurück