Mit den Klängen einer Cornu wurde die Regionalpark-Route Limes offiziell eröffnet.

Am Samstag, dem 12. Mai 2007, wurde an einem der Eingänge zur neuen Route am Sportplatz in Rommelhausen ein symbolisches Band durchschnitten und damit die Route für die Besucher zur Erkundung freigegeben. Mit dabei waren Landrat Rolf Gnadl, der auch der Aufsichtsratsvorsitzende der Regionalpark Ballungsraum RheinMain gGmbH ist, sowie die drei Bürgermeister der beteiligten Kommunen  Michael Göllner, Adolf Ludwig und Norbert Syguda. Außerdem waren Vertreter von Fachbehörden geladen, wie der Landesarchäologe Prof. Dr. Egon Schallmeyer und der Archäologe des Wetteraukreises Dr. Jörg Lindenthal. Im Anschluss daran gab es ein vielseitiges Rahmenprogramm.

Landrat Rolf Gnadl kappt mit dem Römer-Dolch das symbolische Band

Die Bürgermeister freuen sich über den Bewilligungsbescheid

Die neue Regionalpark-Route Limes verbindet die Hohe Straße mit dem Vulkanradweg und führt von Hammersbach über Limeshain nach Altenstadt. In weiten Abschnitten verläuft die Route parallel zum Limes, der sichtbar markierten Außen- und Wirtschaftsgrenze des Römischen Reiches zu den germanischen Stammesgebieten. Auf einer Wegstrecke von 10 Kilometern erläutern Informationstafeln, begleitet von Installationen, die baulichen Anlagen sowie das Leben entlang der antiken Grenzanlage. Mit 550 km Länge, 900 Wachttürmen und ca. 120 Kastellen ist der Limes das größte, streckenweise noch gut sichtbare Bodendenkmal in Europa und seit 2005 Welterbe der UNESCO.

Im Rahmen des 1. Bauabschnitts wurde der Weg durchgängig nutzbar gemacht. Die Beschilderung mit Kilometerangaben und Etappenzielen folgt in Kürze. Speisekarte der Römer, Wachtürme, die zur Sicherung der Grenze dienten, die Bauweise des Limes selbst, der Verlauf des Limes - sichtbar und unsichtbar - sind nur Beispiele für Themen, die wegbegleitend erläutert werden. Am Kleinkastell Buchkopf passierten einst Römer und Germanen die Grenze, und beim Verlassen des Römischen Reiches führte der Weg in die germanischen Stammesgebiete. Holzstämme mit den Namen der Germanenstämme, die den Römern gegenüberstanden, werden ab jetzt daran erinnern. Damit man sich entlang der Route aber auch ausruhen und über das Leben der Römer sinnieren kann, wurden an der ,,Drususeiche" rustikale Eichenhocker aufgestellt.

Jenseits des Limes grüßen die Germanen-Stämme

Weitere Erlebnisstationen sind für die nächsten Jahre geplant: eine Bodenkarte mit Limesverlauf, ein Limes-Spielplatz, Holzliegen- und Hocker als Ruhepunkte, Obstskulpturen und vieles mehr. Damit die Erlebnisstationen entlang der Route Wirklichkeit werden können. unterstützt die Regionalpark RheinMain gGmbH das Projekt auch in diesem Jahr wieder. Dazu überreichte Rolf Gnadl einen weiteren symbolischen Förderbescheid in Höhe von 37.300 Euro.

Das Projekt wurde durch die beteiligten Kommunen gemeinsam in Abstimmung mit dem Fachdienst für Kreis- und Regionalentwicklung des Wetteraukreises, der Kreis- und Landesarchäologie sowie der Regionalpark RheinMain gGmbH umgesetzt. Für den ersten Bauabschnitt entstanden Kosten von 66.000 Euro Die Regionalpark Ballungsraum RheinMain gGmbH beteiligte sich mit 44.000 Euro an dieser Bausumme. die Kommunen steuerten 22.000 Euro bei.

Der Regionalparkgedanke

Mit dem Regionalpark RheinMain wird ein Netz von landschaftlich reizvollen Wegen und Anlagen geschaffen, die zu abwechslungsreichen Ausflügen in die Region einladen. Streuobstwiesen und Feuchtbiotope, Kunstwerke und historische Zeugnisse von prähistorischer Zeit bis hin zur Industriegeschichte, Gärten und Plätze, Alleen und Baumhaine, aber auch Aussichtspunkte und Spielangebote entlang der Routen geben immer wieder neue Einblicke in die Umgebung und wecken die Entdeckerfreude. Der Regionalpark verbindet die Interessen von Landwirtschaft, Natur- und Denkmalschutz in erholsamer Umgebung. Vor über zehn Jahren entstand die Idee, den Regionalpark RheinMain zu entwickeln. Bis heute wurden in rund 50 Kommunen bereits mehr als 120 Teilprojekte realisiert und ausgeschilderte Regionalpark-Routen von über 250 km Länge geschaffen. Mit Blick in die Zukunft soll ein Netz von fast 1000 km Routenlänge entstehen.

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