Bürgermeisterin Helga Meininger legt Haushalt 2001 vor / 

Bericht des Hanauer Anzeiger, 5.11.2000

Hammersbach (me). - Trotz der angespannten Finanzlage der Gemeinde Hammersbach habe man in der zu Ende gehenden Legislaturperiode Investitionen von 6,2 Millionen Mark tätigen können, sagte Bürgermeisterin Helga Meininger  sichtlich stolz bei der Einbringung des letzten Haushaltsentwurfs in DM-Währung. Es werde auch der letzte Haushalt sein, den das Parlament in der derzeitigen Zusammensetzung beraten und beschließen werde.

Von den 6,2 Millionen Mark sei ein Großteil, nämlich rund fünf Millionen Mark für Kanal- und Straßenbau ausgegeben worden. Rund 60 Prozent der erforderlichen Maßnahmen mit Priorität 1 seien auf diese Weise abgebaut worden, so dass die schlimmsten Schäden an Straßen oder Bürgersteigen bis Ende des Jahres 2000 behoben sein dürften.

1,2 Millionen Mark seien in den Vermögenserwerb geflossen, weil es galt, neue Fahrzeuge für die Feuerwehr, die Ausstattung der Verwaltung mit EDV-Geräten die Renovierung von Kindergärten und Spielplätzen zu investieren.

Da der Schuldenstand am Jahresende nur noch 4,2 Millionen Mark betragen werde und man in der Rücklage noch eine ganze Million in petto habe, könne man eine positive Bilanz ziehen, meinte die Bürgermeisterin.

Die positive Entwicklung des Haushalts werde allerdings für das Jahr 2001 etwas gedämpft, weil man nach der Bekanntgabe der neuen Finanzdaten für 2001 den Verwaltungshaushalt nicht ausgleichen könne. Schuld daran seien die enormen Steigerungen für die Kreis- und Schulumlage sowie geringere Einnahmen bei den Schlüsselzuweisungen. Deshalb habe man 246.240 Mark aus dem Vermögenshaushalt entnehmen und dem Verwaltungsetat zuführen müssen.

Der Haushaltsentwurf für 2001 schließe im Verwaltungshaushalt in Einnahmen und Ausgaben mit 12.235.280 Mark, im Vermögenshaushalt mit vergleichsweise bescheidenen 1.929.360 Mark ausgeglichen ab.

Im kommenden Jahr werde man lediglich ein zinsfreies Anspardarlehen aus dem Hessischen Investitionsfonds in Höhe von 300.000 Mark in Anspruch nehmen. Ansonsten könne der Vermögenshaushalt durch Einnahmen und Entnahme aus der Rücklage finanziert werden.

Erfreulich sei, dass der Verwaltungshaushalt keine Gebührenerhöhungen, allerdings auch keine -Senkungen vorsehe. Zu den Gebührenhaushalten führte Frau Meininger aus, dass bei den Kindergärten eine Kostendeckung von 22,50 Prozent, bei der Abwasserbeseitigung von 97,22. bei der Abfallbeseitigung von 98,18, beim Bestattungswesen von 42,31 Prozent und bei der Abwasserversorgung von 100 Prozent vorliege. Ein dicker Brocken des Etats seien die Personalkosten. Mit den vorgesehenen Tariferhöhungen machen sie 27,34 Prozent des Verwaltungsetats aus. Der Stellenplan sehe im übrigen keine Neueinstellungen vor. Allerdings könne man auch niemanden beim Personal einsparen.

Die enorme Steigerung bei der Kreis- und Schulumlage bewirke, dass trotz des höheren­ Gemeindeanteils an der Einkommensteuer von 4,2 Millionen Mark aus dem Einzelplan 9 bei Einnahmen von 6,8 Millionen Mark nur noch ein Überschuss von 3,3 Millionen Mark verbleibe.

Der Vermögenshaushalt enthalte mit knapp zwei Millionen Mark nur die notwendigsten Investitionen. Für die Sanierung des Abwassersystems seien 250.000 Mark geplant und 60.000 Mark für den Kanalkataster. In Langen-Bergheim muss nach der Kanalsanierung die Fahrbahndecke erneuert werden. Insgesamt werden in 2001 für Straßen- und Feldwegebau sowie Sanierung von Bürgersteigen 400.000 Mark notwendig. Für die Verbesserung des Rasenplatzes der gemeindeeigenen Sportanlagen sollen 100.000 Mark investiert werden. Sanierungen sind auch bei den Kindergärten vorgesehen. Hier sollen in zwei Jahresraten von 50.000 und 60.000 Mark die Fenster erneuert werden. Da der im Bauhof vorhandene Kommunalschlepper in die Jahre gekommen ist, müsse er ebenso wie ein Feuerwehrauto erneuert werden. Dennoch werde man sich, sehe man von dem Kommunaldarlehen ab, keine Neuverschuldung leisten.

Die Verwaltung habe sich bemüht, einen soliden, sparsamen Haushalt vorzulegen, der keine spektakulären Punkte enthält. Er werde jedoch die kontinuierlichen Lebensbedingungen  der  Hammersbacher Bürger verbessern, schloss die Bürgermeisterin ihre Rede. Gleichzeitig bat sie um eine sachliche Beratung des Haushaltentwurfs im Haupt- und Finanzausschuss.

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