Marköbel, 26.08.1906
Gründung des SPD-Wahlvereins mit 28
Gründungsmitgliedern, ausnahmslos Männer aus der Arbeiterschaft
(Maurer, Zimmerleute, Weißbinder, Schreiner, Schwellenarbeiter und
Tagelöhner). Als "Vorläufer"-Organisationen entstanden seit 1894 der
Turnverein "Vorwärts", eine Gewerkschaftsstelle und der
Arbeitergesangverein "Sängergruß". Später folgten ein
Arbeiter-Radfahrer-Verein und ein Fußballverein. Politische Erfolge
waren in der Kaiserzeit schon allein durch das Drei-Klassen-Wahlrecht
so gut wie unmöglich. Bis 1918 gab es nicht einen Gemeindevertreter
der SPD.
Marköbel, 1919
Vier demokratische Wahlen in fünf
Monaten bringen der SPD bis zu 76 % der Wähler- stimmen.
Marköbel, 1925
Wilhelm Goldacker (SPD) wird zum
Bürger- meister gewählt. Er bleibt es bis zum 22. April 1933. Dann
wird er durch die National- sozialisten "beurlaubt". |
Langen-Bergheim, ca. 1909
Die Brüder Philipp und Heinrich Wolf sollen
nach mündlicher Überlieferung den SPD-Ortsverein gegründet haben. Das
Parteibuch von Heinrich Wolf weist als Eintrittsdatum das Jahr 1910
aus.
Im Umfeld der SPD entsteht 1911 der
Radfahrer-Verein "Einigkeit". 1922 folgt die Gründung des
Arbeitergesangvereins "Eintracht". 1934 wird der Verein durch die
Nationalsozialisten aufgelöst und verboten. 1936 wird die Neugründung
eines Fußball- vereins namens "Rotweiß" durch die Nazis verhindert,
weil Gründungsmitglieder der SPD nahe standen.
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Marköbel, 02.05.1945
Wilhelm Bär (SPD) wird von der
Militär- behörde als Bürgermeister eingesetzt.
Marköbel, 27.01.1946
Bei den ersten freien Wahlen erreicht
die SPD 58,2 % der Stimmen. Am 25. März wählt die Gemeindevertretung
Wilhelm Bär zum Bürgermeister.
Marköbel, 12.06.1948
Wilhelm Bär wird durch Losentscheid
als Bürgermeister bestätigt. Er bleibt mehrmals wiedergewählt - noch
bis 1960 im Amt.
Marköbel, 29.12.1960
Konrad Wahl (SPD) wird neuer Bürger-
meister. Er führt das Amt bis 1970. |
Langen-Bergheim, 1945
Karl Kraft (SPD) wird von der
Militärbehörde als Bürgermeister eingesetzt. Er bleibt bis 1948 in
diesem Amt.
Langen-Bergheim, 27.01.1946
Bei den ersten freien Wahlen erhält
die SPD 76,6 % der Stimmen.
Langen-Bergheim, Juni 1948
Heinrich Kuhn wird einstimmig zum
Bürgermeister gewählt. Die "Ära" Kuhn dauert 22 Jahre, bis zum
31.12.1970 |
Hammersbach, 31.12.1970
Die Dörfer Langen-Bergheim und Marköbel
fusionieren zur neuen Gemeinde Hammers- bach. Die entscheidenden
Weichen wurden zuvor von den regierenden Sozialdemokraten gestellt.
Hammersbach, 17.04.1971
Die erste Bewährungsprobe für die SPD in der
neuen Gemeinde, die Kommunalwahl, wird erfolgreich bewältigt. Die
Sozialdemokraten erreichen die absolute Mehrheit mit 51,6 % der
Stimmen.
Hammersbach, 01.08.1971
Eberhard Glänzer (SPD) tritt als erster
Bürgermeister von Hammersbach sein Amt an. Bereits im Oktober 1972
wird die Gemeindevertretung neu gewählt. Die SPD kann ihren
Stimmenanteil auf 58,0 % verbessern.
Hammersbach, 1973 - 1977
Seit 1973 entwickelt sich zwischen
Bürgermeister Glänzer und seiner Partei eine immer heftiger werdende
Auseinandersetzung über die Qualität seiner Amtsführung. 1975 wird ihm
nahe gelegt, die Partei zu verlassen. 1976 beschließt die SPD, ihn bei
der nächsten Wahl nicht mehr als Bürgermeisterkandidat zu nominieren.
Noch vor der Kommunalwahl im März 1977 versucht die SPD die Neuwahl
eines Bürgermeisters durchzusetzen, was schließlich vom
Verwaltungsgericht per einstweiliger Verfügung verhindert wird.
Hammersbach, 20.03.1977
Die Bevölkerung quittiert das umstrittene
Verhalten der SPD bei der Kommunalwahl. Mit 28,1 % der Stimmen müssen
die Sozialdemokraten eine katastrophale Niederlage hin- nehmen. Die
SPD muss auf die Oppositionsbank. Bürgerblock, CDU und FDP bilden für
20 Monate die regierende Koalition, bis die CDU aussteigt, weil auch
sie mit dem Bürger- meister nicht zusammenarbeiten kann.
Die SPD kann inzwischen Wählervertrauen
zurückgewinnen und wird 1981 wieder stärkste Partei. Zum Regieren
reicht es aber noch nicht.
Hammersbach, 06.04.1983
Die Gemeindevertretung lehnt die Wiederwahl
des Bürgermeisters ab. Eine Neuwahl ist fällig, aber bei den
schwierigen Mehrheitsverhältnissen nicht ganz einfach zu bewerk-
stelligen. Im Oktober 1983 scheitert ein erster Versuch an (bewusst
herbeigeführten) formalen Fehlern.
Hammersbach, 02.02.1984
Helga Meininger wird
zur Bürgermeisterin gewählt. Bürgerblock und SPD hatten sich auf ihre
Kandidatur verständigt. Zum ersten Mal übernimmt damit im
Main-Kinzig-Kreis eine Frau dieses Amt. Bei ihrer Direktwahl durch die
Bevölkerung im Oktober 1995 erzielt sie ein Traumergebnis: 90,18 %.
Im Herbst 2001 wird Helga Meininger erneut gewählt. Obwohl diesmal ein
Gegenkandidat auftritt, erreicht sie 81,02 %. Die beliebte und
erfolgreiche Bürgermeisterin bleibt bis zum Frühjahr 2004 im Amt. Dann
muss sie aus gesundheitlichen Gründen ihr Amt aufgeben.
Hammersbach, 1985, 1989, 1993, 1997, 2001,
2006
Mit bürgernaher, sachorientierter
Gemeindepolitik kann die SPD die Niederlage von 1977 wieder
wettmachen. Die Wahlergebnisse der folgenden Kommunalwahlen zeigen es deutlich: 44,8 %, 54,4 %,
55,9 %, 59,2 %, 54,4 %, 56,5 % Hammersbach,
10.10.2004
Michael Göllner wird zum
neuen Bürgermeister von Hammersbach gewählt. Nachdem im Frühjahr Helga
Meininger aus gesundheitlichen Gründen ihr Amt aufgeben musste,
entschied sich die Mitgliedschaft der SPD für die Kandidatur des
Verwaltungsmitarbeiters Michael Göllner aus Nidderau-Eichen. Gegen
seinen CDU-Mitbewerber siegte er souverän mit 58,3 % der Stimmen bei
einer hervorragenden Wahlbeteiligung von fast 3/4 der
Wahlberechtigten. |