„Innen“ geht vor „Außen“

Wer über Wohnungsbau und Gewerbeentwicklung in der Gemeinde nachdenkt, braucht eine gute Datengrundlage. Man sollte etwas über Leerstände, Baulücken, ungenutzte Flächen und über die Altersstruktur in einzelnen Wohngebieten wissen. Das lässt sich alles recht gut ermitteln. Dann wird es aber schon schwieriger. Wie entwickelt sich der Wohnbedarf in Zukunft? Wird die Bevölkerung ab- oder zunehmen?

Dafür gibt es nicht wirklich verlässliche Zahlen, nur Erfahrungswerte und Prognosen. Wir nehmen für die nächsten Jahre eine einigermaßen stabile Bevölkerungszahl an.

Welche Entscheidungen uns in naher Zukunft abverlangt werden, hängt auch von der Entwicklung des Gewerbegebiets „Limes“ ab. Sollten viele neue Bürger nach Hammersbach drängen, weil sie im Gewerbegebiet Arbeit gefunden haben, muss darauf in geeigneter Weise reagiert werden. Wir haben das im Blick!

In einigen Nachbargemeinden entstanden in den letzten Jahren neue Baugebiete auf der grünen Wiese. Bei uns in Hammersbach blieb es beim Wohngebiet „Am Lachbach“. Das ist nun fast vollständig bebaut. Im regionalen Flächennutzungsplan ist für unsere Gemeinde nur noch wenig neue Wohnbaufläche vorgesehen.

Im Zusammenhang mit dem Dorferneueungsprogramm des Landes liegt der Schwerpunkt folgerichtig auf der innerörtlichen Belebung. Freiflächen sollen genutzt, Leerstände durch Modernisierung vermieden und der dörfliche Charakter von Hammersbach gepflegt werden. In der alten Ortsmitte von Marköbel geht die Gemeinde mit gutem Beispiel voran.

Das alles ist ökologisch sinnvoll, weil so eine weitere Zersiedelung der Landschaft vermieden wird. Auch wirtschaftlich ist das der richtige Weg, weil die Umnutzung alter Bausubstanz Leerstand und Verfall verhindern kann. Es gibt in Hammersbach dafür viele gute Beispiele. Richtige Schmuckstücke sind entstanden, in denen es sich wunderbar wohnen lässt und die das Ortsbild bereichern. Diese „Innenentwicklung“ wollen wir weiter unterstützen.

Was aber, wenn alle Möglichkeiten der Innenentwicklung ausgereizt sind? Dann könnte als erstes „Auf der großen Burg“ ein kleineres neues Baugebiet ausgewiesen werden, um einem wachsenden Bedarf gerecht zu werden.

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